Unter Gefahrgut werden alle Stoffe, Flüssigkeiten oder auch Gegenstände aufgeführt, welche wegen ihrer chemischen, physikalischen oder biologischen Eigenschaften potenziell gefährlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt sind. Diese Stoffe können entzündlich, explosiv, giftig, radioaktiv oder ätzend sein und unterliegen deshalb speziellen nationalen und unternationalen Vorschriften beim Transport. Die Risiken von Gefahrgut müssen gut abgewogen und ausreichend minimiert werden, wenn es transportiert werden soll.
Es gibt viele Beispiele für Gefahrgut, welche sich in unterschiedliche Kategorien einteilen lassen. Unter entzündbare Stoffe fallen beispielsweise Benzin, Alkohol oder Gase wie Propan oder Butan. Explosive Stoffe können Feuerwerkskörper oder Sprengstoffe sein, unter giftige Stoffe fallen zum Beispiel Pestizide oder Kohlenmonoxid. In die Kategorie der ätzenden Stoffe gehören Säuren wie Schwefelsäure oder Laugen wie Natriumhydroxid, unter die radioaktiven Stoffen fällt häufig Material für medizinische oder industrielle Anwendungen. Und zuletzt gibt es auch umweltgefährdende Stoffe wie Ölprodukte oder bestimmte Chemikalien.
Gefahrgut wird in insgesamt neun verschiedene Klassen eingeteilt, welche internationalen Regelungen wie dem ADR unterliegen. Diese Klassen lauten wie folgt:
- Explosive Stoffe und Gegenstände
- Gase
- Entzündbare Flüssigkeiten
- Entzündbare feste Stoffe
- Oxidierende Stoffe und organische Peroxide
- Giftige und infektiöse Stoffe
- Radioaktive Stoffe
- Ätzende Stoffe
- Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände
Gefahrgut wird während des Transports mit sehr spezifischen Warnhinweisen wie Gefahrzetteln oder Placards gekennzeichnet. Diese verfügen über Symbole und Nummern, welche auf die jeweilige Gefahr genau hinweisen. Darüber hinaus gibt es auch Sicherheitsdatenblätter und Transportdokumente, welche das Personal über die Risiken aufklärt und dadurch die Handhabung erleichtert.
Es existieren für Gefahrgüter strenge Vorschriften, welche die Verpackung, die Kennzeichnung, die Lagerung und den Transport regeln. Anders als bei herkömmlichen Gütern ist die Handhabung von Gefahrgut oftmals mit deutlich größerer Vorsicht verbunden, was sich in manchen Fällen auch auf die Geschwindigkeit des Transports auswirken kann. Verantwortlich für die richtige und sachgemäße Handhabung des Gefahrguts sind alle Beteiligten in der Lieferkette, von der Produktion bis hin zur Entsorgung. Im Straßenverkehr gilt beispielsweise etwa das weiter oben genannte ADR, für den Schienenverkehr das RID, für den Seeverkehr das IMDG-Code und für den Luftverkehr die IATA-DGR. All diese Vorschriften für die verschiedenen Transportmöglichkeiten gewährleisten die Sicherheit aller Angestellten, welche mit dem Gefahrgut hantieren müssen und stellen sicher, dass dieses keine Schäden an irgendeiner Stelle verursacht.
Zusammengefasst ist Gefahrgut eine spezielle Form von Ware, welche beim Transport mit besonders strengen Vorschriften verbunden ist. Das Ziel aller Maßnahmen ist es, Unfälle zu vermeiden und im Falle eines Vorfalls den möglichen Schaden zu minimieren.